Messung

nach GEG: DIN EN ISO 9972:218-12 NA Verfahren 3.

Eine normgerechte Messung besteht aus:

  • Einbau der Messeinrichtung

    Der Messdienstleister montiert den Rahmen der Blower-Door-Messvorrichtung in eine geeignete Tür- oder Fensteröffnung. Dabei ist besonders wichtig, dass die Öffnung rechteckig ist – der Rahmen passt nicht in sogenannte Sondertüren, wie z. B. Rundbögen, übergroße Eingangstüren oder Industrietore.

    Falls die Eingangstür nicht geeignet ist, sollte geprüft werden, ob der Einbau in eine Balkontür oder ein großes Fenster möglich ist. Ist auch das nicht umsetzbar, muss eine Sonderkonstruktion verwendet werden.

    Die Standardmaße der Blower-Door-Rahmen finden Sie im Dokument
    Daten zur Vorbereitung einer Blower-Door-Messung (nach EnEV/GEG)“.

  • Gebäudepräparation

    Alle Fenster und Außentüren werden geschlossen, die Innentüren geöffnet. Temporäre Abdichtungen und Abklebungen erfolgen gemäß den entsprechenden Normen. Lüftungsanlagen und Feuerstätten (z. B. Kaminöfen) müssen abgeschaltet und verschlossen werden.

  • Vorausgehende Prüfung

    Vor Beginn der Messung erfolgt eine Sichtprüfung zur Leckageortung. Große Undichtigkeiten werden identifiziert und im Prüfbericht dokumentiert. Zusätzlich erfolgt eine Abschätzung der gesamten Leckagefläche in Quadratzentimetern.

  • Aufnahme der natürlichen Druckdifferenz vor der Messung

    Bei geschlossener Blende des Messgeräts wird die natürliche Druckdifferenz zwischen Innen- und Außenluft für mindestens 30 Sekunden gemessen. Dies dient der Erfassung von äußeren Einflüssen wie Wind oder Thermik auf das Druckverhalten im Gebäude.

  • Messreihen: Unterdruck und Überdruck

    Die eigentliche Messung erfolgt sowohl im Unter- als auch im Überdruckverfahren. Dabei werden mindestens fünf Messpunkte bei unterschiedlichen Druckdifferenzen zwischen 10 und 50 Pascal angefahren. Beide Messreihen müssen durchgeführt werden und die nach GEG geforderten Grenzwerte einhalten.

  • Aufnahme der natürlichen Druckdifferenz nach der Messung

    Nach Abschluss der aktiven Messung wird erneut die natürliche Druckdifferenz erfasst, um mögliche Veränderungen der Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen.

  • Auswertung und Prüfbericht

    Die Ergebnisse für die Gebäude bis 1500 m3 (Netto-Luftwechselrate) nL50 sowie Gebäude über 1500 m3 (Luftdurchlässigkeit) qE50 werden dokumentiert.

    Für die Erstellung eines vollständigen, normgerechten Prüfberichts müssen alle berechnungsrelevanten Gebäudedaten bereitgestellt werden.
    Der wichtigste Parameter ist das Bezugsvolumen des Gebäudes, da es das Ergebnis maßgeblich beeinflusst. Falls dieses Volumen nicht bereits bekannt ist, muss es fachgerecht von einem Blower-Door-Messdienstleister, Architekten, Energieberater oder einer anderen berechtigten Person ermittelt werden.

Weitere Informationen zur Volumenberechnung finden Sie hier.