Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)

Praxisnah, wirtschaftlich – und mit Blick auf die Förderung.

Ich bin Energieberater und Handwerker. Ich plane nicht nur am Schreibtisch, sondern begleite Sanierungen auf der Baustelle. So erhalten Sie einen iSFP, der verständlich erklärt, welche Maßnahme welchen Effekt hat – und sich für Sie wirklich lohnt.

Was ist ein iSFP?

Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein verständlicher, schrittweiser Plan für die energetische Modernisierung Ihres Gebäudes. Er zeigt:

  • Ist-Zustand der Gebäudehülle und Anlagentechnik,

  • Maßnahmen in sinnvoller Reihenfolge (Pakete),

  • Energie- und CO₂-Effekte,

  • grobe Kosten- und Wirtschaftlichkeitsabschätzung,

  • Prioritäten & Timing – passend zu Ihrem Budget und Lebenssituation.

Mein Mehrwert liegt darin, technische Details so aufzubereiten, dass daraus klare Prioritäten entstehen – wie etwa: Fenster jetzt oder später? Dach vor Heizung? Bringt eine Lüftung einen Nutzen?

Wie entsteht ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)?

Ein iSFP ist nicht „schnell geschrieben“, sondern basiert auf einer sehr detaillierten Analyse des Gebäudes durch einen zugelassenen Energieeffizienz-Experten. Der Ablauf:

  1. Erstgespräch & Zieldefinition

    • Klärung der Sanierungsziele: Soll nur die Heizung erneuert werden? Geht es um eine Komplettsanierung? Welche Förderungen sollen genutzt werden?

    • Erhebung erster Daten: Baujahr, Gebäudetyp, Vorarbeiten, Wünsche.

  2. Gebäudeaufnahme vor Ort

    • Das Gebäude wird innen und außen bis ins Detail erfasst:

      • Maße aller Bauteile (Dach, Wände, Fenster, Türen) .

      • Schichtaufbau von Bauteilen (z. B. Mauerwerk, Dämmung, Dachaufbau).

      • Heizungsanlage, Warmwasserbereitung, Lüftungssysteme.

      • Thermische Schwachstellen (Wärmebrücken, Luftdichtheit).

    • Fotos und vorhandene Pläne werden für die Modellierung benötigt, fehlende Bauteile neu gezeichnet.

  3. Datenerfassung & Gebäudemodellierung in der Software

    • Mit einer zugelassenen Fachsoftware (z. B. Hottgenroth, ZUB Helena, EVEBI) wird das Gebäude virtuell nachgebaut – Bauteil für Bauteil, Fenster für Fenster.

    • Jede Fläche (Außenwand, Dach, Boden, Fenster) wird möglichst exakt vermessen und eingegeben.

    • U-Werte, Wärmeleitfähigkeiten und Schichtdicken werden für die Berechnungen hinterlegt.

    • Auf dieser Basis wird der Energiebedarf und Energieverlust des Gebäudes rechnerisch ermittelt.

  4. Simulation von Sanierungsschritten

    • Der Energie-Effizienz-Experte spielt verschiedene Sanierungsszenarien durch:

      • Was bringt eine neue Dämmung?

      • Wie wirkt sich ein Fenstertausch aus?

      • Was passiert, wenn gleichzeitig die Heizung modernisiert wird?

    • Jede Variante wird auf Energieeinsparung, CO₂-Reduktion, Kosten und Förderhöhe geprüft.

  5. Erstellung des Sanierungsfahrplans

    • Die Ergebnisse werden in einem mehrstufigen Maßnahmenplan dargestellt.

    • Reihenfolge und Kombination sind entscheidend: erst Gebäudehülle, dann Technik – oder sinnvoll abgestimmte Mischvarianten.

    • Für jede Maßnahme werden Kosten, Einsparungen und Fördermöglichkeiten angegeben.

  6. Übergabe & Erläuterung

    • Der iSFP wird in einem Abschlussgespräch erläutert.

    • Eigentümer erhalten eine verständliche Übersicht, die den komplexen Rechenprozess in klare Handlungsentscheidungen übersetzt.

    • Das Dokument ist 15 Jahre gültig und Voraussetzung für den iSFP-Bonus bei vielen Einzelmaßnahmen.

Arbeitsaufwand des Energieberaters

  • Vor-Ort-Termin: 2–4 Stunden je nach Gebäudegröße.

  • Dateneingabe & Modellierung: 6–10 Stunden (jedes Bauteil wird nachgezeichnet).

  • Berechnung & Variantenvergleich: 4–6 Stunden.

  • Dokumentation & Bericht: 3–5 Stunden.
    Insgesamt entstehen schnell 15–25 Stunden Arbeitszeit – darum sind die Kosten für einen iSFP (ca. 1000–1.500 €) realistisch und durch BAFA-Förderung stark reduziert.

Was kostet und wie lange gilt ein iSFP?

Die Kosten hängen von Gebäudegröße und Aufwand ab.

  1. In der Regel liegen sie zwischen 1000-1300 € für Ein- und 1500-2000 € für Mehrfamilienhäuser.

  2. Das BAFA übernimmt 50 % der Kosten (max. 650 € für Ein- und Zweifamilienhäuser, 850 € für Mehrfamilienhäuser).

    Beispiel: Ein kleines Haus. 1000 € netto. Zzgl. 19 % MwSt.: 190 €. Gesamtrechnung an den Kunden: 1.190 € brutto. BAFA-Förderung: Förderquote: 50 % vom Netto-Honorar (50 % von 1.000 € = 500 €). Kunde zahlt nach Förderung effektiv: 1.190 € (Bruttorechnung) abzgl. 500 € Förderung = 690 € Eigenanteil.

Ein iSFP ist 15 Jahre gültig.

  1. Innerhalb dieser Zeit können Eigentümer für Einzelmaßnahmen (BEG EM) den iSFP-Bonus von 5 % nutzen.

  2. Wird die Immobilie verkauft, kann der iSFP auch vom neuen Eigentümer weiterverwendet werden (sofern die Rahmenbedingungen gleichbleiben).),

    nicht nur auf theoretische Werte.

Lohnt sich ein iSFP für Sie?

Ein iSFP lohnt sich besonders, wenn Sie:

  • mehrere oder teuere Bauteile sanieren wollen (z. B. Dach und Heizung),

  • wissen möchten, was zuerst kommen sollte (Reihenfolge & Synergien),

  • Fehlentscheidungen und Fehlinvestitionen vermeiden wollen,

  • Fördermöglichkeiten bestmöglich nutzen möchten (20% statt 15%),

  • Angebote von Handwerksbetrieben besser vergleichen möchten.

Als Praktiker schaue ich auf Machbarkeit (Details, Anschlüsse, Bauablauf) und Wirtschaftlichkeit (Kosten/Nutzen), nicht nur auf theoretische Werte.

Förderung (BEG) – was Sie wissen sollten

Für viele Einzelmaßnahmen (z. B. Dach, Fassade, Fenster, Heizung, Lüftung) gibt es staatliche Zuschüsse.

  • Die Fachplanung und Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten ist häufig förderfähig und wird zu 50 % vom BAFA gefördert. Der iSFP dient als roter Faden – und hilft, förderfähige Maßnahmen richtig zu kombinieren.

  • Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erhöht sich die Förderung für viele energetische Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle von 15 % auf 20 %. Gleichzeitig verdoppelt sich die Höchstgrenze der förderfähigen Ausgaben von 30.000 € auf 60.000 € pro Wohneinheit. Gefördert wird dabei nicht nur die eigentliche Maßnahme, wie zum Beispiel die Dämmung einer Fassade, sondern auch sämtliche damit verbundenen Kosten – von Material über die Arbeitszeit der Handwerker bis hin zu Baugerüst, Putz und Anstrich – sodass die gesamte Maßnahme als Einheit bezuschusst wird.

  • Die Energieberatung und Baubegleitung durch einen gelisteten Energieeffizienz-Experten wird ebenfalls zu 50 % vom BAFA gefördert.